Die Geschichte des Spekulatius

Geschichte

Seit dem 10. Jahrhundert wird zu Ehren des Heiligen St. Nikolaus, ein besonderes Kleingebäck gebacken: der Spekulatius, ein mit edlen Gewürzen verfeinertes Mürbeteiggebäck. Die Motive stellen klassischerweise die Nikolausgeschichte dar und wurden in schöne Formen aus hochwertigem Obstbaumholz geschnitzt, sogenannte Modeln, mit denen der Spekulatius geformt wurde.

Durch Händler*innen aus dem Morgenland wurden die bekannten Weihnachts-Gewürze in den Handel gebracht. Als die Schiffe mit den Gewürzen den Rhein hinunter kamen, war unsere heutige Domstadt Zollstation und eine der größten Handelsstädte weit und breit. Die Bauern rund um Köln eigneten sich die Kunst des Spekulatiusbackens an und schon bald wurde gebacken, was die Öfen hergaben. Kirche und Staat, die zur damaligen Zeit eine Einheit bildeten, mussten sanft gestimmt werden, damit die jährliche Steueragabe nicht zu hoch wurde. Wir wissen nicht, wie weit der Spekulatius damals die Steuerlast gedrückt hat.
Wir wissen nur dies aus Erfahrung:

Bei Kölner Dom-Spekulatius ist jeder Widerstand zwecklos!

Kein anderes Weihnachtsgebäck wurde so frühzeitig in Bäckereien und Konditoreien angeboten. Und so fehlt der Spekulatius heute auf keinem Weihnachtsteller mehr.

Die klassischen Weihnachtsgewürze dürfen in keinem Spekulatius fehlen. Um der Gewürze willen sind Erdteile entdeckt, erforscht und kartographiert worden, Kolonien wurden gegründet, umkämpft und erobert, Handelshäuser und Börsen entstanden. Kein anderes Lebensmittel hat den Lauf der Geschichte derart stark beeinflusst wie die Gewürze. Sie wurden durch die arabischen Händler*innen in den europäischen Handel gebracht, wo sie seit dem 7. Jahrhundert auch als Arzneimittel eine Kostbarkeit waren. Das europäische Mittelalter war verrückt nach diesen Schätzen des Orients.

Traditionelles Backen

Das Backen und die Herstellung des Teiges von Spekulatius sind aufwändig. Der Teig muss bereits einen Tag zuvor hergestellt werden und über Nacht kühlen und ruhen.

Am nächsten Tag werden die Holzmodeln mit Mehl bestäubt, der Teig wird in die Model gedrückt, Überstehendes mit einem Draht abgeschnitten, und dann werden die Rohlinge aus der Holzform herausgeschlagen. Diese werden dann im Ofen zu leckeren, goldbraunen Spekulatius gebacken.

Bei der Herstellung unseres Spekulatius haben wir natürlich die Tradition etwas an die Moderne angepasst, dabei aber die handwerkliche Fertigung beibehalten. Und der Geschmack spricht für sich!